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Das Foto zeigt Gläser mit pinken Getränken. Es trägt die Überschrift: 'K.O.cktail? Fiese Drogen im Glas'.

Sexualisierte Gewalt unter Einfluss von K.O.-Tropfen - Unterstützung für Erwachsene

Wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Mädchen oder eine junge Frau, die Sie kennen, K.O.-Tropfen erhalten hat, ist es wichtig, schnell und umsichtig zu handeln. K.O.-Tropfen sind eine Form der chemischen Beeinflussung, die zu schweren Einschränkungen der Selbstbestimmung führen kann. Oft bemerkt das Opfer nicht sofort, dass etwas nicht stimmt.

Hinweise darauf, dass jemand K.O.-Tropfen bekommen haben könnte:

  • Plötzliche Übelkeit oder Schwindel, die nicht mit dem Konsum von Alkohol erklärbar sind.
  • Wahrnehmungsstörungen oder das Gefühl eines "Dämmerzustands" (z.B. das Gefühl, in "Watte gepackt" zu sein).
  • Erinnerungsstörungen, die plötzlich auftreten oder das Gefühl, bestimmte Ereignisse nicht mehr nachvollziehen zu können.
  • Nach dem Verlust des Bewusstseins: starker Schwindel, Übelkeit, Erbrechen sowie Panik- und Angstanfälle
  • Zweifel, dass die Symptome durch freiwillig konsumierten Alkohol erklärt werden können - das Mädchen könnte sich selbst unsicher über den Ursprung der Symptome fühlen.

Was sollten Sie tun, wenn Sie vermuten, dass ein Mädchen K.O.-Tropfen erhalten hat?

Sofortige medizinische Hilfe in Anspruch nehmen:

  • Wenden Sie sich sofort an die Notaufnahme eines Krankenhauses, wie die vom Krankehnhaus Bielefeld Mitte oder die vom Evangelischen Klinikum Bethel. Der Nachweis von K.O.-Tropfen ist nur innerhalb eines kurzen Zeitrahmens von etwas 12 bis 48 Stunden möglich. Im Krankenhaus können Blut- oder Urinproben entnommen und untersucht werden.
  • Wenn es schwierig ist, eine sofortige medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, können Sie das Mädchen auch bitten, selbst eine Urinprobe zu entnehmen: Der Urin sollte in einem sauberen Marmelandenglas gesammelt und in den Kühlschrank gestell werden. Bringen Sie den Behälter mit dem Urin dann möglichst schnell ins Krankenhaus zur Untersuchung.
  • Getränkereste können ebenfalls hilfreich sein. Falls noch Flüssigkeit aus dem Getränk vorhanden ist, nehmen Sie das Glas oder die Flasche mit ins Krankenhaus. Diese Proben sind nützlich, um K.O.-Tropfen nachzuweisen.

Weitere mögliche Beweismittel:

  • Erbrochenes oder Kleidung mit Erbrochenem können ebenfalls als Beweismittel dienen. Verpacken Sie diese in einem sauberen Beutel oder füllen Sie eine kleine Menge Erbrochenes in ein sauberes Marmeladenglas und bringen Sie es zur Untersuchung in Krankenhaus.
  • Es ist wichtig, dass alle Beweismittel schnell und korrekt aufbewahrt werden, um die Chancen auf einen erfolgreichen Nachweis zu erhöhen.

Ärztliche Untersuchung und Dokumentation:

  • Im Krankenhaus wird ein*e Ärzt*in das Mädchen oder die junge Frau auf Verletzungen oder Spuren von sexualisierter Gewalt untersuchen, Wunden werden versorgt und eine umfassende Dokumenation wird erstellt. Diese Bweweise sind wichtig, wenn sich das Mädchen später entscheiden sollte, eine Anzeige zu erstatten.
  • Sie sollten das Mädchen ermutigen, sich zu keiner Zeit unter Druck gesetzt zu fühlen, was ihre Entscheidung betrifft, ob sie eine Antzeige erstatten möchte. Die Entscheidung darüber sollte sie in ihrem eigenen Tempo treffen können.

Anzeige bei der Polizei:

  • Wenn das Mädchen sich entschieden hat, können Sie sie auch direkt zur Polizei begleiten und sie kann eine Strafanzeige erstatten. Das Bielefeld er Polizeipräsidium wird die notwendigen Untersuchungen veranlassen und alle Kosten übernehmen.

Wie können Sie das Mädchen unterstützen?

  • Vertrauen Sie auf ihr Gefühl: Wenn das Mädchen den Verdacht hat, dass ihr K.O.-Tropfen verabreicht wurden, nehmen Sie ihre Wahrnehmung ernst. Auch wenn sie sich möglicherweise unsicher fühlt oder nicht alles in Erinnerung hat, ist es wichtig, dass sie gehört wird und sich unterstützt fühlt.
  • Bieten Sie emotionale Unterstützung an: Das Mädchen sollte sich in keinem Fall alleingelassen fühlen. Es kann hilfreich sein, bei der Suche nach Unterstützung zu helfen, zum Beispiel bei der Kontaktaufnahme mit der Polizei oder einer Beratungsstelle.
  • Seien Sie geduldig und respektieren Sie ihre Entscheidungen: Sie wird möglicherweise Zeit brauchen, um zu verarbeiten was passiert ist und sich über ihre nächsten Schritte klar zu werden.

Die Sicherheit des Mädchens sollte immer oberste Priorität haben. Unterstützen Sie sie dabei, den Vorfall zu verarbeiten, und stehen Sie ihr bei, wenn sie sich für eine Anzeige oder eine medizinische Untersuchung entscheidet. Es ist entscheidend, dass sie weiß, dass sie nicht alleine ist und Hilfe in Anspruch nehmen kann.

Weitere Informationsquellen:

Für weitere Informationen über K.O.-Tropfen und deren Auswirkungen auf das Opfer können Sie auch diese Seite aufrufen: Frauen gegen Gewalt e.V. – K.O.-Tropfen: Merkmale und Tatsachen

 

So können Sie uns erreichen:

Bei Fragen, auch zum Thema Anzeige können Sie sich als Bezugsperson oder das betroffene Mädchen selbst gerne an unsere Beratungsstelle oder den Frauennotruf in Bielefeld wenden.

Die Öffentlichkeitskampagne zum Thema K.O.-Tropfen wird gefördert durch:

  0521 - 17 88 13