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Das Foto zeigt ein Mädchen, welches sich mit gesenktem Kopf an einer Wand anlehnt.

Symbol Beratungsstelle Text für Fach- und Vertrauenspersonen

Vorgetäuschte Liebe

Vielleicht hast du schon mal davon gehört, dass ein Junge oder ein (junger) Mann einem Mädchen die große Liebe vorspielt und dann stellt sich etwas ganz anderes heraus?

Es gibt Jungen und (junge) Männer, die sich gezielt Mädchen und junge Frauen ausgucken und ihnen vorspielen, in sie verliebt zu sein, mit ihnen zusammen zu sein und eine gemeinsame Zukunft aufbauen zu wollen mit z.B. Heirat, Kinder etc. Der Junge spielt dem Mädchen vor, wie sehr er sich um sie sorgen würde, tut sehr großzügig und liest ihr die Wünsche von den Lippen ab.

Einige Zeit später, nachdem das Mädchen oder die junge Frau sich emotional sehr mit ihm verbunden fühlt und glücklich ist, fängt er an, dass er sie ganz für sich haben will. Er möchte am liebsten, dass ihr ihre Freunde und Familie nicht mehr wichtig sind und dass sie zu ihnen den Kontakt abbricht. Er verlangt dies und weiteres als Zeichen ihrer „Liebe“ zu ihm.

Noch einige Zeit später tischt er ihr die Lüge auf, dass er in großen Geldnöten sei und sie ihm aus der Misere helfen kann, indem sie vorübergehend in einem Bordell arbeitet oder Geld verdient mit bezahlten sexuellen Kontakten mit seinen Freunden oder mit Unbekannten. Aus vorübergehend wird dauerhaft und er begründet all diese Forderungen damit, dass er sich um sie schließlich ja auch so viel gekümmert habe.

Nach und nach zwingt er sie mit psychischer und körperlicher Gewalt in die Prostitution, kontrolliert komplett ihr Leben und verdient an ihr sehr viel Geld. Häufig werden den Mädchen auch Drogen verabreicht, damit sie willenlos und noch abhängiger sind vom Täter.

Diese Strategie nennt man „Loverboy-Methode“.

Es hat überhaupt nichts mit Liebe zu tun, sondern ist eine schlimme Form von Gewalt und eine Straftat!

Das Schlimme an der Methode ist, dass die jungen Frauen so lange getäuscht, manipuliert, erpresst und von ihrem früheren Umfeld isoliert wurden, dass sie völlig verzweifelt sind.

Sie machen sich schließlich selbst verantwortlich für ihre Lage, haben kein Selbstwertgefühl mehr, schämen sich, haben große Angst und leiden unter den Folgen von Gewalt und Traumatisierung. Das alles führt oft dazu, dass sie sich erst sehr spät oder gar keine Hilfe holen.

Deswegen wollen wir mit diesem Text aufklären und sensibilisieren.

Wenn Dich das an eine Freundin erinnert oder du selbst in deiner Beziehung Ähnlichkeiten oder Anzeichen feststellst, hol dir Hilfe! Je früher desto besser! Es gibt Möglichkeiten des Ausstiegs, des Schutzes und der Aufarbeitung.

Die Betroffenen sind nicht schuld an dem, was passiert ist!

Sie sind Opfer einer bewussten und menschenverachtenden Gewaltstrategie geworden.

Den Tätern geht es einzig und allein darum, durch die Mädchen und jungen Frauen, Geld zu verdienen. Die Täter tragen allein die Verantwortung.

Das folgende Video ist vom Ministerium erstellt worden, um viele Menschen aufzuklären, damit die Täter besser entlarvt werden und die Betroffenen wissen, dass es Hilfe für sie gibt.

Was kannst du tun?

  • Such dir einen Menschen deines Vertrauens (z.B. eine Verwandte, eine Freundin, eine Schulsozialarbeiter_n), um deine Lage zu besprechen
  • Es gibt in vielen Städten Beratungsstellen, die dir weiterhelfen können. Hier ist eine Liste von Beratungsstellen in NRW.
  • Es gibt auch spezialisierte Fachberatungsstellen zum Thema Zwangsprostitution: www.kok-gegen-menschenhandel.de  oder   www.nadeschda-owl.de
  • Du rufst eine der Notrufnummern an und erzählst am Telefon, wie es dir geht. Dann bekommst du am Telefon Unterstützung.
  • Du wendest dich an eine Polizeidienststelle und sagst dass du Schutz brauchst und bedroht wirst.
  • Du wendest dich an ein Frauenhaus oder eine Zufluchtstätte, die dir anonymen Schutz bietet.
  • Du kannst uns anrufen, eine Mail schreiben oder persönlich vorbei kommen.

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