Gewalt gegen Mädchen mit Behinderung
Mädchen und Frauen mit Behinderung tragen ein besonders hohes Risiko, Opfer von Gewalt zu werden.
Es wird davon ausgegangen, dass sie sogar zwei- bis dreimal häufiger Opfer sexualisierter Gewalt werden als der weibliche Bevölkerungsdurchschnitt.
Gewaltbegünstigende Faktoren im Kontext Behinderung:
- soziale Ausgrenzung und Isolation
- mangelndes Selbstbewusstsein
- Fremdbestimmung und Abhängigkeitsverhältnisse
- Einschränkungen in der Mobilität
- Kommunikationsbarrieren
- vermeintlich geringere Glaubwürdigkeit
- erschwerter Zugang zu Bildung und Informationen
- mangelnde Aufklärung und Tabuisierung von Sexualität
Hinzu kommt, dass sowohl die Suche als auch die Inanspruchnahme von Hilfe und Unterstützungsangeboten erheblich erschwert ist.
Schutz vor Gewalt
Mädchen mit Behinderung vor Gewalt zu schützen, beinhaltet für Angehörige, Fach- und Vertrauenspersonen eine Auseinandersetzung mit vielschichtigen Fragen:
- Prävention – Was ist zu tun, um Gewalt möglichst zu verhindern?
- Was ist zu tun in Verdachtsfällen?
- Was ist zu tun bei Gewalt?
- Wo gibt es adäquate Hilfe- und Unterstützungsangebote in NRW?
Wichtige Aspekte, um gewaltbegünstigenden Faktoren zu begegnen:
- Förderung von Partizipation und Selbstbestimmung
- Aufklärung und Enttabuisierung von Sexualität
- Sensibilisierung für das Thema Gewalt im Kontext Behinderung
- Bereitstellung differenzierter Unterstützungsangebote
- anschauliche Informationen über potentielle Barrieren des Unterstützungsangebotes
- Abbau von Barrieren
Wenn Sie
- bedarfsspezifische Präventions-, Beratungs- oder Hilfeangebote suchen
- sich Austausch über ihr institutionelles Schutzkonzept wünschen
- durch Ihr Hilfeangebot mehr Menschen mit Behinderung erreichen wollen
- Unsicherheiten oder Fragen zur Thematik haben
dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Das Angebot der landesweiten Fachstelle:
- Beratung: telefonisch, online, persönlich
- Weitervermittlung an bedarfsspezifische Fachangebote
- Präventions-Workshops ,,Mädchen STÄRKEN”
- Infoveranstaltungen für Fachpersonen und Angehörige
- Netzwerk aus Einrichtungen und Angeboten unterschiedlicher Hilfesysteme
Information und Beratung
Mädchen mit Behinderung werden gesellschaftlich nur unzureichend in ihrer Heterogenität und Individualität als Mädchen wahrgenommen – sondern häufig auf ihre Behinderung reduziert.
Unsere Webseite www.mädchensicherinklusiv-nrw.de macht Vielfalt sichtbar und bietet mädchengerechte Informationen in deutscher Standardsprache und in Leichter Sprache!
Der Menüpunkt „Hilfe“ beinhaltet z.B. Hilfe- und Unterstützungsangebote, denen im Kontext Gewaltschutz von Mädchen und jungen Frauen eine zentrale Rolle zukommt.
Die Fachstelle informiert und berät sowohl Mädchen und junge Frauen, die mit Behinderung/chronischer Erkrankung leben, als auch Vertrauenspersonen und
Fachkräfte unterschiedlicher Hilfesysteme in Nordrhein-Westfalen.
Kontakt
0521 91 45 99 97
gewaltschutz-behinderung@maedchenhaus-bielefeld.de
www.mädchensicherinklusiv-nrw.de
0521 - 17 88 13