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Das Foto zeigt eine Gruppe, die an einem Tisch sitzen und basteln.

Mädchen STÄRKEN zum Schutz vor Gewalt für Mädchen und junge Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen

Die Fachstelle bietet neben Beratung und Weitervermittlung an Hilfeangebote regelmäßig Workshop-Angebote „Mädchen STÄRKEN“ zum Schutz vor Gewalt für Mädchen ab 12 Jahren und junge Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen an.

Ziele der Präventions-Workshops sind u.a.:

  • Sensibilisierung für Grenzen
  • Stärkung von Selbstbewusstsein
  • Stärkung von Selbstwertgefühl
  • Stärkung von Selbstwirksamkeit
  • Kennenlernen von (und Zugang zu) Hilfeangeboten in der Nähe

Jedes Workshop-Angebot wird dabei individuell konzipiert. Wichtige Eckpunkte dafür sind die jeweiligen institutionellen Gegebenheiten und Strukturen, behinderungsspezifische Bedarfe und Themenwünsche der einzelnen Teilnehmerinnen. Ein Workshop-Angebot umfasst ein bis fünf Termine pro Gruppe.

Auf dem Bild sieht man eine geöffnete Holzkiste, die ein Zettel beinhaltet. Dieser hat die Worte: Das kann ich: Nein sagenDurchführungsorte sind hauptsächlich Förderschulen und Werkstätten für Menschen mit Behinderung mit verschiedenen Förderschwerpunkten, z.B. Geistige Entwicklung, Lernen, Sehen, Körperliche und motorische Entwicklung, Emotionale und soziale Entwicklung sowie Sprache.

Die Fachstelle wird vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert, sodass die Präventions-Workshops kosten-frei angeboten werden können.

Um die Mädchen und jungen Frauen möglichst gut mit den Workshop-Angeboten zu erreichen, erfolgt eine um-fassende und bedarfsorientierte Vorbereitung im Vorfeld der einzelnen Angebote. Dazu finden Gespräche und Treffen mit den Lehrkräften, Schulsozialarbeitenden oder an-deren betreuenden Fachkräften statt. Wichtige Inhalte der Gespräche sind:

  •  die Vorstellung des Angebots der Fachstelle
  • organisatorische Absprachen, wie z.B. die Anzahl der Teilnehmerinnen oder Terminabsprachen
  • die Bedarfe der einzelnen Teilnehmerinnen; Je nach individuellen und behinderungsspezifischen Bedarfen kann dies sehr unterschiedlich sein: Wird Leichte Sprache benötigt? Sind Bilder hilfreich? Sollen Inhalte häufiger wiederholt werden? Sind sehbeeinträchtigte Mädchen im Kurs, die Großdruck, Druck in Punktschrift, Texte als digitale oder Audio-Dateien benötigten? Brauchen die jungen Frauen viel Struktur?, etc.

Ergänzt wird die Bedarfsabfrage im Gespräch durch einen kurzen Fragebogen zu den einzelnen Teilnehmerinnen, den sie selbst oder z.B. Lehrkräfte ausfüllen.

Hier werden nochmal Bedarfe, wie Vorerkrankungen, Unverträglichkeiten, Alter, Ressourcen, Kommunikations-weisen und kulturelle / familiäre Hintergründe etc. erfragt.

Mit Hilfe dieser Informationen kann im Folgenden ein an-gepasstes Workshop-Konzept erstellt werden. Zu den zentralen Themenbausteinen zählen:

  • Kennenlernen des Beratungsangebots der Fachstelle
  • Meine Stärken
  • Mein Körper gehört mir
  • Gefühle
  • Meine Grenzen: Ich kann Nein sagen
  • Gewalt
  • Sicherer Umgang mit dem Internet
  • Freundschaft und Liebe
  • Gute und schlechte Geheimnisse
  • Meine Rechte
  • Hilfe holen
  • Kennenlernen der Beratungsstelle – Besuch in den Räumen der Fachstelle

Zudem werden auch immer Themenwünsche der Teilnehmerinnen abgefragt und im Workshop-Verlauf aufgegriffen.

Die methodische Ausgestaltung der Themenbausteine ist dabei sehr unterschiedlich.

Je nach Gruppe arbeiten die Teamerinnen viel mit Bild-material, Gegenständen zum Fühlen, Bewegung, kreativen Methoden, Leichter Sprache, Wiederholungen, etc. Die Workshop-Angebote werden meistens durch zwei Teamerinnen der Fachstelle durchgeführt. Lehrkräfte oder Schul-sozialarbeitende nehmen in der Regel nicht an den Angeboten teil. Die Durchführung der Präventionsangebote findet meistens in den jeweiligen Räumen der Einrichtungen statt. Oft findet ein abschließender Termin in den Räumen der Fachstelle statt. So können die Mädchen und jungen Frauen alle Beraterinnen der Fachstelle sowie die Räumlichkeiten für die Beratung kennenlernen. Beides reduziert Barrieren und erleichtert den Zugang in die Beratung.

Ein gemaltes Bild mit der Hauptüberschrift: Unsere Chattipps. Es befinden sich Herzen unten links in der Ecke.Im Rahmen der Präventions-Workshops wenden sich die Teilnehmenden mit vielfältigen Beratungsanliegen an die Teamerinnen. Daher finden im Anschluss an die Work-shops häufig individuelle Beratungstermine mit den rat-suchenden Mädchen und jungen Frauen statt. Auch kann eine zugehende Beratung in Form einer offenen Sprechstunde nach einem Workshop-Angebot eine Möglichkeit darstellen, die Zielgruppe zu erreichen. Insbesondere Mädchen mit Mobilitäts-, Seh- oder Kommunikations-einschränkungen, können sonst oft nur schwer durch ein Beratungsangebot erreicht werden.

Durch die Verknüpfung der Angebote Prävention und Beratung werden Barrieren bei der Inanspruchnahme von Beratungsangeboten abgebaut.

Den Abschluss eines Workshop-Angebots stellt ein Nachgespräch mit den Ansprechpersonen aus den jeweiligen Ein-richtungen dar. Wichtige Inhalte eines Nachgesprächs sind spezifisch ausgemachte Bedarfe, Austausch über wichtige Themen aus dem Workshop, zukünftige Verankerung der Thematik Gewaltprävention in der Einrichtung sowie eine mögliche weitere Zusammenarbeit. Informationen über einzelne Teilnehmerinnen unterliegen dabei der Schweige-pflicht der Teamerinnen und werden – ohne vorherige Ab-sprache mit dem Mädchen oder der jungen Frau – nicht Teil des Gespräches.

Die Teilnehmerinnen sollen selbstbestimmt entscheiden, ob und wann sie sich an betreuende Fachkräfte aus der Einrichtung wenden möchten.

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